Zeitgeist

Antiker Medaillon-Anhänger mit Emailminiatur in Gold, um 1875


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Antiker Medaillon-Anhänger mit Emailminiatur in Gold, um 1875
Antiker Medaillon-Anhänger mit Emailminiatur in Gold, um 1875
Beschreibung
Leuchtendes Gelbgold, ein verstecktes Medaillonfach, pendelnde Fransen – in diesen Punkten entspricht das hier vorliegende Schmuckstück ganz und gar dem Zeitgeschmack der 1870er Jahre. Und doch verfügt es über ein Element, das so ganz anders scheint: Das Portrait einer Dame, in Email gemalt, das einem schon damals vergangenen Jahrhundert huldigt. Mit Blüten im Haar, einer grauen Lockenperücke, die locker auf die Schultern fällt, sowie einem Chiffonkragen um die Schultern – dem sog. Fichu – verweist das Portrait in die 1780er Jahre. Man denke hier an die Damenportraits, die im Umkreis französischer Künstlerinnen wie Marie-Victoire Lemoine oder Élisabeth Vigée Le Brun entstanden. Die lockeren Gewänder, die wie aufgelöst scheinenden Haare und der reiche Blumenschmuck signalisierten eine neue Leichtigkeit, eine erste Abkehr von der strengen höfischen Welt, der auch Marie Antoinette in genau jenen Jahren mit ihrem artifiziell angelegten Dorf, dem Hameau de la Reine, zu entfliehen versuchte. Im späten 19. Jahrhundert, inmitten des strengen bürgerlichen Regelkorsetts jener Zeit, mögen diese Ideen wieder aktuell geworden sein. Aber ohnehin waren die Zeitgenossen fasziniert von der Vergangenheit: Portraits von Damen in der Tracht alter Zeiten, in Stein oder Muschelschale geschnitten, finden sich immer wieder auf den großen Anhängern jener Zeit. Auch in der Kleidermode fanden sich Elemente vergangener Epochen. Hier ist der Medaillonanhänger an einer breiten Schlaufe montiert, die für ein Samtband gedacht war – so kann er eng um den Hals getragen werden, ganz so, wie es schon die Damen der 1780er Jahre taten. Natürlich lässt es sich auch an einer kräftigen Goldkette tragen. Entstanden ist es vermutlich in England.
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Die Menschen des 19. Jahrhundert blickten immer wieder auf die Vergangenheit und ihren reichen Formenschatz. So entstand Schmuck im Stil der Gotik, des Rokoko, der Renaissance und der Antike. Doch schon 1895 konstatierte der Kunsthistoriker Julius Lessing: „Eine strenge Nachbildung der vorhandenen Modelle erfolgt doch nur in seltensten Fällen. Man verändert und mischt unseren Bedürfnissen entsprechend. [Hier] offenbart sich das Lebenselement, dasjenige, was spätere Perioden als den eigentlichen Stil unserer Zeit anerkennen werden.“ Lessing erwies Weitblick, denn Schmuckstücke wie das vorliegende orientieren sich an der Vergangenheit – und doch können sie zu keiner anderen Zeit entstanden sein als in der ihrigen.
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Unser Versprechen
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Bei unseren Bewertungen des antiken Schmucks können Sie sich auf unsere jahrelange Erfahrung im Handel sowie unsere Expertise als studierte Kunsthistoriker verlassen. Als Mitglied in verschiedenen Händlerorganisationen sowie der britischen Society of Jewellery Historians haben wir uns hier zu größter Exaktheit verpflichtet. In unseren Beschreibungen weisen wir stets auch auf etwaige Altersspuren und Defekte hin, die wir auch in unseren Fotos nicht verbergen – damit Sie, wenn unser Paket zu Ihnen kommt, keine unangenehmen Überraschungen erleben müssen.

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