Bernstein, Eisen & Haar

Bernstein, Eisen & Haar

Kunsthandwerk aus Naturmaterialien

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Nicht edel, aber kostbar
I

n den vergangenen Jahrhunderten haben nicht nur Gold, Perlen und Edelsteine die Herstellung von Schmuck geprägt. Die Liste vermeintlich unedler Materialien ist lang, die stets ebenso zur Herstellung von Schmuck verwendet wurden. Doch auch wenn ihr materieller Wert nicht zählt: Die hohe Qualität, die kunstfertige Herstellung und die spannenden Geschichten der Stücke sind und bleiben bewunderungswürdig.

Antikes Armband aus Berliner Eisen mit Darstellung der Psyche, um 1830.

Schmuck aus Eisen war eine große Mode zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich war dieser Schmuck in Berlin entstanden, als ein tragbares Zeichen des Patriotismus gegen den Preußen bedrohenden Napoleon. Die Frauen der Hauptstadt Preußens spendeten ihren Goldschmuck und erhielten Ersatz aus Eisen, das sie fortan stolz trugen. Doch in kürzester Zeit verbreitete sich die Mode des schwarzen Schmucks über ganz Europa. Selbst in Frankreich, eigentlich ja der verfeindete Gegner, wurde bald Schmuck aus „Fer de Berlin“ getragen. Kein Wunder, dass auch andere Zentren der Eisen- und Schmuckverarbeitung Schmuckstücke aus diesem Material für den Markt fertigten.

Bernstein, das „Gold der Ostsee“, hat ebenso bis heute nichts an Attraktivität verloren. Die große Bandbreite seiner immer warmen Färbung und die guten Materialeigenschaften des Bernsteins ließen durch die Jahrhunderte wunderbare Objekte entstehen, von denen keines wie das andere ist. Doch neben so großartigen Kunstwerken wie dem berühmten Bernsteinzimmer und zahlreichen wertvollen Kunstkammerobjekten der Renaissance war Bernstein stets auch ein Material, um Schmuck herzustellen.

Uns begeistern vor allem die auserlesenen Erzeugnisse der Staatlichen Bernsteinmanufaktur Königsberg SBK, welche zwischen 1926 und 1945 wunderbare Ketten und Broschen herstellte. Oft in Silber montiert, lassen sie das Herz jedes Liebhabers höher schlagen.

Schmuck aus Haar und Schmuck mit Haar herzustellen und zu tragen schließlich war eine Mode der romantischen Freundschafts- und Andenkenverehrung. Besonders aus dem Klassizismus und dem Biedermeier sind uns einige der wunderbare Stücke dieser Art überliefert: Sie verwahren entweder Haare geliebter Personen in kleinen Medaillons oder sind in einer komplizierten Klöppeltechnik gleich ganz aus Haar gefertigt worden. Entdecken Sie diese heute vergessene Form der Erinnerung und freuen Sie sich über die technische Finesse dieser Objekte!

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