Fest verflochten

Sentimentales Armband aus geflochtenem Haar, um 1870


289,00 € *
Inhalt 1 Stück
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Sentimentales Armband aus geflochtenem Haar, um 1870
Sentimentales Armband aus geflochtenem Haar, um 1870
Beschreibung
Geschenke aus Haar waren im 18. und 19. Jahrhundert fester Bestandteil der Freundschafts- und Liebeskultur. Die Familie, das eigene Haus und die Freunde spielten im Leben der damaligen Zeit eine große Rolle, das Zeitalter der Romantik war von besonderer Empfindsamkeit geprägt. In diesem Zusammenhang entstanden Schmuckstücke aus Haar, die als besonders persönliche Geschenke eine innige Verbundenheit ausdrücken sollten. Stendhal, der große französische Romancier des frühen 19. Jahrhunderts, überliefert in seinem Briefwechsel mit Balzac, dass auch Männer solchen Schmuck aus Haar trugen. Als 1810, auf dem Höhepunkt der Herrschaft Napoleons, die eingeschüchterten Österreicher in St. Cloud mit Frankreich über ein Bündnis verhandeln mussten, konnte er beobachten, wie der österreichische Unterhändler Fürst von Metternich ein Armband aus Haar von Caroline Murat trug, der Schwester Napoleons. So konnte er seinen Willen zum Bündnis beider Länder auf subtile Weise ausdrücken, welches wenig später die Ehe Napoleons mit Marie-Louise von Habsburg, der älteste Tochter des österreichischen Kaisers Franz I., besiegelte. Als Ironie der Geschichte verbündete sich die enttäuschte Caroline Murat wenig später mit Österreich gegen ihren Bruder – das Band aus Haar am Arm Metternichs verband beide somit noch weit mehr und länger, als diese wohl zuerst ahnten. Vgl. Stendhal: Die Kartause von Parma, München 2007, Kommentar, S. 802. Das hier vorliegende Armband ist ein wundervolles Beispiel dafür, wie lange diese Tradition lebendig blieb. Das braune Haar ist aus drei Reihen oval verflochtener Elemente gefertigt, welche so die Unauflöslichkeit und Unendlichkeit der Liebe verdeutlichen. Montierungen mit Goldauflage halten die drei Flechtungen zusammen; ein später erneuertes Kettchen ermöglicht es, das Armband in verschiedenen Längen zu tragen. Das Armband ist wohl in den Jahren um 1870 entstanden. Ähnliche Beispiele finden wir z.B. in zeitgenössischen Vorlagewerken wie The jewellers’ book of patterns in hair work von William Halford & Charles Young, London 1864, oder dem 1870 entstandenen Katalog der Firma A. Bernhard & Co., New York.
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Geschenke aus dem eigenen Haar waren im 18. und 19. Jahrhundert gang und gäbe, eine Tradition, welche als Freundschafts- oder Liebesgabe im Biedermeier ihren Höhepunkt fand. Die Familie, das eigene Haus und die Freunde spielten im Leben der damaligen Zeit eine große Rolle - das Zeitalter der Romantik war von besonderer Empfindsamkeit geprägt. In diesem Zusammenhang entstanden auch Schmuckstücke aus Haar, die als besonders persönliche Geschenke, (denn Haar ist ja ein Teil des eigenen Körpers!) eine innige Verbundenheit ausdrücken sollten. Im Volksglauben ist das Haar der Sitz der Lebenskraft. Wer ein Haar von einem anderen besitzt, hat Macht über ihn. Wer also sein Haar einem anderen schenkt, liefert sich ihm sozusagen aus und schenkt ihn einen Teil des eigenen Leibes: „Ein Haar fesselt stärker als die stärkste Eisenschnur“ berichten alte Märchen, wie man im „Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens“ nachlesen kann. Die einfachste Form des Haarschmuckes, die sich bis heute erhalten hat, ist die Locke im Medaillon oder die geflochtene Haarkette, die die liebende Gattin dem jungen Ehemann zum Geschenk machte.
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Größe & Details
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Unser Versprechen
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