Beschreibung
Manchmal begegnen uns Stücke, die durch ihre exquisiten Materialien und ihre Verarbeitung bereits an einen großen Namen denken lassen. Die vorliegende extravagante Clip-Brosche, die aus Hamburg zu uns fand, gehört dazu: Mit ihrem wundervollen Besatz aus unbehandelten Rubinen aus Burma und glitzernden Diamanten in massivem Gold vereint sie einige der luxuriösesten Materialien der Schmuckwelt. Die gewagte, kraftvolle Gestaltung im sog. „Retro Style“ festigt den Eindruck, dass hier ein Meister der Schmuckkunst am Werk gewesen sein muss. Ein Blick auf die Rückseite, wo sich die Punzierungen verstecken, bestätigt alsbald diese Vorahnung.
Tatsächlich ist das Schmuckstück durch seine Stempelung einer der renommiertesten Goldschmiedefamilien zuzuordnen: Es handelt sich um eine Arbeit des Juweliers W. A. Bolin aus Stockholm. Die im Jahr 1790 von einem Schweden in der ehemaligen russischen Hauptstadt St. Petersburg gegründete Firma Bolin, im englischsprachigen Raum auch als „House of Bolin“ bekannt, war im Laufe ihrer Geschichte Hofjuwelier von fünf russischen Zaren und drei schwedischen Königen. Im Jahr 1916, ein Jahr vor der russischen Revolution, verlegte die Familie Bolin den Sitz ihres Unternehmens in die Schwedische Hauptstadt, wo sie bis heute im noblen Östermalm ansässig ist.
Stets auf der Höhe der Zeit, belieferte das Haus Bolin die Upper Class der Metropolen Europas und wird in einem Atemzug mit Fabergé genannt, als dessen großer Rivale es lange galt. Schon 1851, bei der großen Ausstellung im Kristallpalast in London, ließ sich ein Beobachter zur Aussage hinreißen: „Mr. Bolin’s objects, with their perfect mountings, surpassed absolutely everything else at the exhibition”. Doch noch heute schmücken Arbeiten Bolins die gekrönten Häupter Europas. So gehörte die von Bolin gefertigte, auf abenteuerlichen Wegen nach England gelangte sog. „Vladimir-Tiara“ zu den Lieblingstücken von Queen Elisabeth II., und auch heute noch beliefert Bolin das schwedische Königshaus.
Dank des akkuraten Punzierungssystems Schwedens ist es uns möglich, die Brosche genau in das Jahr 1940 zu datieren. Mit ihrer abstrakt drapierten Gestaltung, dem warm schimmerndem Gelbgold und ihrem Diamant- und Rubinbesatz spricht diese Brosche die Formensprache der ersten Hälfte der 1940er Jahre.
Die Brosche zeigt sich in Form eines stilisierten Blattes, das seitlich eine köstliche Fruchrispe begleitet. Wie Johannisbeeren schimmern hier fünf natürliche Rubine in intensivem Rot. Bei den unbehandelten Steinen habdelt es sich zum Teil sogar um Sternrubine, über deren Oberfläche bei Lichteinfall ein sechstrahliger Stern wandert. Ein elegant durchbrochener Bogen mit Goldstäben erscheint wie eine sich windende Ranke und verleiht dem Schmuckstück eine überraschende Modernität.
Den Wert und die Qualität der verwendeten Materialien haben wir von einem unabhängigen gemmologischen Institut zertifizieren lassen. Doch berücksichtigt diese Schätzung natürlich nicht die exklusive Herkunft des Schmuckstückes, welche für Sammler den noch größeren Reiz darzustellen vermag. So handelt es sich hier um ein erstklassiges Einzelstück mit Geschichte – aus einem renommierten Hause, aus dem nur selten Antikschmuckstücke angeboten werden.
Das oben genannte Zitat sowie weitere Informationen zum Hause Bolin finden Sie bei Géza von Habsburg: Fabergé. Imperial Craftsman and His World, London 2000, S. 228 f. sowie 318 f.Mehr Erfahren
Eine der schönsten und typischsten Schmuckstücke des Art Déco ist der Clip. Extravagante, kostbare, meist mit Diamanten besetzte Exemplare haben Cartier, Boucheron und Van Cleef und Arpels ab den späten 1920er Jahren in Paris hergestellt und schon bald folgten ihnen die Goldschmiede der ganzen Welt.
Das besondere an dieser neuen Art der Brosche war, dass sie nicht mehr nur am Revers, sondern überall am Kleid, am Gürtel, an der Tasche und selbst im Haar getragen werden konnte. Oft als Paar, doch gern auch einzeln, ließen sich so überraschende Akzente setzen, welche so bislang nicht möglich waren.
Die Form der Clips war zum Zeitpunkt ihrer Einführung zunächst flach, die Oberflächen reich mit Diamanten besetzt. Im Laufe der 1930er Jahre kamen dann immer voluminösere, geometrische Formen in Mode. Auch ersetzte Gelbgold wieder das zuvor favorisierte Weißgold, ganz im Einklang mit der allgemeinen Tendenz des Art Déco. Eine letzte Neuerung vor dem Umbruch des großen Krieges bestand gegen Ende der 1930er Jahre dann darin, die rückseitige Halterung neu zu gestalten. War hier bislang eine einzige große Platte mit Federmechanismus angebracht, so wurden nun zwei miteinander verbundene Nadeln verwendet.
Vgl. zur Geschichte des Clips David Bennett/Daniela Mascetti: Understanding Jewellery, Woodbridge 2010, S. 322–325, mit zahlreichen Abbildungen.
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Wir möchten, dass Sie zu 100% zufrieden sind! Daher begutachten, beschreiben und fotografieren wir alle unsere Schmuckstücke mit größter Sorgfalt.
Bei unseren Bewertungen des antiken Schmucks können Sie sich auf unsere jahrelange Erfahrung im Handel sowie unsere Expertise als studierte Kunsthistoriker verlassen. Als Mitglied in verschiedenen Händlerorganisationen sowie der britischen Society of Jewellery Historians haben wir uns hier zu größter Exaktheit verpflichtet. In unseren Beschreibungen weisen wir stets auch auf etwaige Altersspuren und Defekte hin, die wir auch in unseren Fotos nicht verbergen – damit Sie, wenn unser Paket zu Ihnen kommt, keine unangenehmen Überraschungen erleben müssen.
Sollten Sie aus irgendeinem Grund doch einmal nicht zufrieden sein, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf und wir finden umgehend eine gemeinsame Lösung. Unabhängig davon können Sie innerhalb von einem Monat jeden Artikel zurückgeben und wir erstatten Ihnen den vollen Kaufpreis.
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