Enigma

Figürlicher Herrenring in Renaissanceformen aus Gold mit Citrin, um 1880


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Figürlicher Herrenring in Renaissanceformen aus Gold mit Citrin, um 1880
Figürlicher Herrenring in Renaissanceformen aus Gold mit Citrin, um 1880
Beschreibung
Im 18. Jahrhundert gehörten funkelnde Knöpfe, edle Schuhschnallen und Brokatmäntel in bunten Farben zur Grundausstattung des eleganten Herrn. Nach der französischen Revolution jedoch wurde der Geschmack zurückhaltender. Seinen Reichtum repräsentierte der wohlhabende Bürger nun über den Schmuck seiner Ehefrau. Da die Ausstattung des Herrn nun nur noch wenige Schmuckstücke zuließ – die Uhrenkette, die Krawattennadel und vielleicht noch einen Siegelring – waren diese Stücke teils umso detaillierter ausgestaltet. Der hier vorliegende, schwere Goldring ist ein Beispiel für einen prachtvollen Herrenring des Historismus. Er ist überaus kunstvoll ausgestaltet und präsentiert zwei geflügelte Sphingen mit nacktem Oberkörper, welche einen kissenförmigen, facettierten Citrin auf den Spitzen ihrer Flügel balancieren. Die figürliche Gestaltung setzt sich die gesamte Ringschiene hindurch fort, sodass der Ring aus jeder Perspektive kunstvoll durchgestaltet ist. Das Sphingenmotiv ist nicht direkt dem ägyptischen Altertum entlehnt, sondern gelangte in der hier vorliegenden Form vielmehr über die Ornamentik der um 1880 viel rezipierten Renaissance – die sog. Grotesken – in die Ringmode der Zeit. Ähnliche Goldringe dieses Typus sind in Henri Vevers Standardwerk La Bijouterie Francaise vermerkt und auch dort explizit als Herrenringe beschrieben (siehe letzte Abb.): Henri Vever: La bijouterie française au XIXe siècle (1800 – 1900), 3 Bde., Paris 1906–1908, hier Bd. 3: Troisieme Republique. 1870–1900, Paris 1908, S. 555, vgl. insbesondere die Ringe der untersten Reihe.
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Unser Versprechen
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