Beschreibung
Das hier vorliegende Collier erzählt von der Liebe. Allerdings mit Hintersinn: Denn seine acht erstklassigen Muschelgemmen zeigen Szenen aus dem Liebesleben der antiken Götter, bei denen es unsere Aufgabe bleibt zu entscheiden, wie wir sie heute verstehen wollen.
Muschelgemmen wurden während des 19. Jahrhunderts von Italienreisenden aus ganz Europa mit in ihre Heimat gebracht. Auch diese acht Gemmen sind in Italien entstanden und wurden wenig später wohl in Nordeuropa in Gold gefasst. In feinem Schnitt sind Szenen aus der klassischen Mythologie dargestellt: Klar und hell heben sich die hellen Figuren vom braunorangen Hintergrund ab. Der Schnitt ist so detailliert, dass selbst die Falten der Gewänder und die Gesichtszüge der Götter deutlich zu erkennen sind.
Die Mitte des Colliers nimmt eine Szene ein, die geradezu programmatisch für das ganze Collier zu verstehen ist: Wir sehen Venus und Mars in der Schmiede des Vulkan, eine Darstellung, die auf ein 1810 entstandenes Relief von Berthel Thorvaldsen zurückgeht, vgl. hier. Venus sitzt zwischen Vulkan, ihrem Gatten, und Mars, ihrem deutlich jüngeren Liebhaber. Von beiden erhält sie Pfeile der Liebe: Für wen wird sie sich entscheiden?
Auf den rechts und links anschließenden Kameen stürmen Pferdewagen auf die mittlere Szene zu. Links sehen wir die geflügelte Siegesgöttin Victoria, rechts den Sonnengott Apoll in seinem Himmelswagen, eine Darstellung aus dem Appartamento Borgia im Vatikan, die im 19. Jahrhundert Raffael zugeschrieben wurde und mehrfach als Kupferstich publiziert worden war.
Es scheint beinahe wollte Viktoria dem Vulkan, Apoll aber Mars zur Hilfe eilen und sie bei Venus unterstützen. Und auch die übrigen Kameen ergänzen diese Lesart. Auf der linken Seite, der Seite des treuen Gatten, sehen wir ganz links Venus, die gerade Amor entwaffnet hat, da dieser zu wahllos seine Pfeile verschoss, und daneben Amor bei Psyche, seiner eigenen Liebe, deren Geschichte von treuer Miteinander handelt.
Rechts der Mitte hingegen sehen wir Bacchus, der Amor Wein zu trinken gibt um seine Sinne zu verwirren, eine Szene erneut nach einem Entwurf von Berthel Thorwaldsen. Das Vorbild entstand ebenfalls um 1810, vgl. hier. Danach dann überreicht Amor ein brennendes Herz an Ariadne, die gerade von ihrem gatten Theseus verlassen wurde und nun in Liebe zu Bacchus entbrennen wird. Und zuletzt füttert Amor den Adler des Jupiter.
Das Collier teilt sich so auf zwischen der Zuneigung zum Ehegatten und der Anziehung zum Liebhaber. Beide werden gleichrangig nebeneinander gestellt: Doch wer wird das Rennen machen?
Die zarte Form der Fassungen und die Weise, wie sie mit je drei kurzen Kettchen verbunden sind, entspricht ganz dem Geschmack der ersten Jahrzehnte nach 1800. Die Vorlagen der Szenen nach Thorwaldsen sind frühestens 1810 entstanden, entstand das Collier entstand vermutlich nur wenig später. Wir datieren es in die Jahre um 1820.
Das Collier mit seiner Wunderwelt von Szenen ist ein Glanzstück für jede Sammlung und gleichsam ein unübertreffliches Geschenk für die Dame des Herzens – denn als ein solches ist es vor beinahe 200 Jahren erdacht worden.Mehr Erfahren
Zahlreiche Gemmenschneider des 19. Jahrhunderts ihre Vorlagen bei Berthel Thorvaldsen gefunden, dem großen Meister der klassizistischen Skulptur. Thorvaldsen war in den ersten Dekaden des 19. Jahrhunderts einer der berühmtesten Künstler Europas, nur zu vergleichen mit Antonio Canova. Seine Werke, von Päpsten und Königen gesucht und gesammelt, wurden aus seinem Atelier in alle Teile Europas verkauft.
Wie aber konnten die Schöpfungen Thorvaldsens einem Gemmenschneider aus der Bucht von Neapel als Vorbild dienen? Thorvaldsen war einer der ersten Künstler, dessen Werk noch im Entstehen in zahlreichen Medien reproduziert und so bekanntgemacht wurde. Kupferstiche, Gipskopien, Zeichnungen – kein Medium, welches nicht genutzt wurde. Sehr verbreitet war etwa die Collezione Di Numero 25 Statue E Basso-Rilievi Del Signor Cavaliere Alberto Thorwaldsen..., 1826 in Rom erschienen (Royal Academy record No. 05/1).
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Wir möchten, dass Sie zu 100% zufrieden sind! Daher begutachten, beschreiben und fotografieren wir alle unsere Schmuckstücke mit größter Sorgfalt.
Bei unseren Bewertungen des antiken Schmucks können Sie sich auf unsere jahrelange Erfahrung im Handel sowie unsere Expertise als studierte Kunsthistoriker verlassen. Als Mitglied in verschiedenen Händlerorganisationen sowie der britischen Society of Jewellery Historians haben wir uns hier zu größter Exaktheit verpflichtet. In unseren Beschreibungen weisen wir stets auch auf etwaige Altersspuren und Defekte hin, die wir auch in unseren Fotos nicht verbergen – damit Sie, wenn unser Paket zu Ihnen kommt, keine unangenehmen Überraschungen erleben müssen.
Sollten Sie aus irgendeinem Grund doch einmal nicht zufrieden sein, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf und wir finden umgehend eine gemeinsame Lösung. Unabhängig davon können Sie innerhalb von einem Monat jeden Artikel zurückgeben und wir erstatten Ihnen den vollen Kaufpreis.
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