ilber findet, ebenso wie Gold, seit frühesten Tagen Verwendung für Schmuck, Münzen und edlen Hausrat. Schon die Römer versetzen in Spanien ganze Berge, um das begehrte Metall abzubauen, doch verbindet sein Gebrauch und seine Wertschätzung alle Kulturen der Welt.
Heute steht Silber etwas im Schatten des Goldes. Doch sein heller und warmer Glanz ließ das Metall lange der bevorzugte Begleiter von Diamanten sein. Klassizismus und Belle Époque etwa liebten Schmuckstücke mit reichem Diamantbesatz, aber zurückhaltender Farbigkeit, sodass stets Silber zum Einsatz kam um die feurigen Steine zu fassen.
Abgelöst wurde Silber in dieser Funktion im späten 19. Jahrhundert von Platin und nach dem ersten Weltkrieg von dem dann neu entdeckten Weißgold. Doch indem Silber aus dem Gebrauch für Diamantschmuck verschwand, wurde es von anderen Künstlern neu entdeckt. Die britische Arts and Crafts Bewegung, ebenso wie der deutsche Jugendstil, schätzten nicht nur die warme Farbe und die Möglichkeit, das Metall zu patinieren. Der geringere Materialwert gab ihren Schmuckstücken zudem einen sozialreformerischen Anspruch, da diese für eine breite Bevölkerungsschicht erschwinglich sein sollten.