Liebesboten aus Rom

Großes Mikromosaik-Collier mit Medaillon, Skinner & Co, London um 1870


Großes Mikromosaik-Collier mit Medaillon, Skinner & Co, London um 1870
Großes Mikromosaik-Collier mit Medaillon, Skinner & Co, London um 1870
Beschreibung
Ein besonderes und seltenes Glück für uns Antikschmuckhändler aber auch Sammler ist es, wenn sich zu einem Stück die originale Box erhalten hat in dem es einst verkauft wurde. Wie im Fall des vorliegenden Colliers des Schmuckhändler Skinner & Co. aus der Old Bond Street in London. Das Collier ist aus 15-karätigem Gold gearbeitet und präsentiert an zwei gestrickten Ketten insgesamt 12 runde Mikromosaike. In seiner Mitte befindet sich ein großer Anhänger in typisch viktorianischen Formen. Die Mosaike zeigen jeweils eine Taube während auf dem zentralen Anhänger drei Tauben einen blühenden Zweig umfliegen. Turteltauben, im viktorianischen England auch bekannt als Lovebirds, galten als Boten der Liebe, die in Schmuckform gern auch Liebesgabe verschenkt wurde. Sie waren Unterpfand der verehrenden Liebe und sollten der so Beschenkten die immerwährende Zuneigung des Schenkenden versichern, zugleich waren sie ein Versprechen der Bindung. Neben dieser Bedeutung war die Taube auch ein altes christliches Symbol. Grade in den Jahren um 1870 erfuhr das frühchristliche Erbe der Stadt Rom, in der die auch Mosaike entstanden sind, ein erneutes Interesse der Öffentlichkeit. Als typisches Souvenier einer Grand Tour wurden Mosaike wie diese nach England gebracht und erst dort gefasst. In der Rückseite des zentralen Anhängers erlaubt ein Fach die Aufbewahrung eines Bildes oder einer Haarlocke unter Glas. Exellent verarbeitet und ungewöhnlich hochwertig liegt mit diesem Collier ein wunderschönes Schmuckstück das den Geist des Viktorianischen Zeitalters exemplarisch verdeutlicht.
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Der Ursprung der Kunst des Mikromosaiks liegt im Rom. Hier, genauer im Vatikan, bestand seit dem 16. Jahrhundert eine Werkstatt für Mosaike aus Glassteinen. Zunächst um die im Petersdom aufgestellten Altargemälde in dauerhafter Form gegen Kerzenruß, Feuchtigkeit und Dreck zu schützen, welche die vielen Pilger in die Kirche brachten. Später, nachdem diese Aufgabe dann abgeschlossen war, entstanden weiterhin Gemäldekopien sowie Landschaftsdarstellungen in Gemäldegröße. Die Idee, diese letztlich antike Technik auch für Schmuckstücke und zur Dekoration kunstgewerblicher Gegenstände zu nutzen, entstand zum Ende des 18. Jahrhunderts. Im Rahmen der Grand Tour erreichten zahllose Reisende aus Nordeuropa die Stadt und erzeugten eine große Nachfrage nach Souvenirs. Nicht zuletzt um diesen Markt zu bedienen, entstand eine ganz neue Kunstform: Mikromosaike sind klein und transportabel und eigneten sich daher ganz besonders dazu, mit in die Heimat im Norden genommen zu werden. Da sie außerdem meist die Schönheiten Roms oder Motive aus der Antike zeigen, verwundert ihr Erfolg als Reiseerinnerung kaum. Die „Erfindung“ des Mikromosaiks verbindet sich vor allem mit Giacomo Raffaelli und Cesare Aguatti, welche um das Jahr 1775 herum diese Technik perfektionierten. Sie begründeten eine Tradition, aus der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Mosaike mit einem derartigen Detailreichtum und Kunstfertigkeit entstanden, welche nie zuvor und auch nicht mehr danach erreicht wurde. Denn bis heute werden in Rom entsprechende Mosaike hergestellt, wenn auch in deutlich minderer Qualität. Vgl. zur Technik und Geschichte des Mikromosaiks die einschlägige Literatur: Maria Grazia Branchetti: Mosaici minuti romani, Rom 2004, mit vielen Arbeiten Giacomo Raffaellis, sowie Roberto Grieco/Arianna Gambino: Roman Mosaic. L’arte del micromosaico fra ’700 e ’800, Mailand 2001.
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Unser Versprechen
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