Floating Meadows

Silbermedaille von Friedensreich Hundertwasser als Anhänger, Wien 1978


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Silbermedaille von Friedensreich Hundertwasser als Anhänger, Wien 1978
Silbermedaille von Friedensreich Hundertwasser als Anhänger, Wien 1978
Beschreibung
Friedensreich Hundertwasser Regentag Dunkelbunt (bürgerlich Friedrich Stowasser, *15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 an Bord der Queen Elizabeth II. vor Brisbane) war ein österreichischer Künstler, der vorrangig als Maler, aber auch in den Bereichen Architektur und Umweltschutz tätig war. Künstlerisch trat er zeitlebens als Gegner der „geraden Linie“ und jeglicher Standardisierung auf. Das zeigt sich insbesondere bei seinen skulpturalen Arbeiten und seinen Bauentwürfen, die sich durch fantasievolle Lebendigkeit und Individualität, vor allem aber durch die Einbeziehung der Natur in die Architektur auszeichnen. Die hier vorliegende Medaille hat Hundertwasser im Jahr 1978 geschaffen. Sie trägt den Titel Floating Meadows und stammt aus der Serie Sowas wie Eintrittsgeld ins Paradies. Die Serie beinhaltet goldene und silberne Medaillen und auch solche aus Kupfer. Hier haben wir eine Ausführung in Feinsilber vor uns, die in einer Auflage von 1000 Stück vom österreichischen Münzamt geprägt wurde. Gefasst ist das kleine Kunstwerk in eine eigens dafür angefertigte individuelle Fassung aus Silber, die vermutlich von der ersten Besitzerin in Auftrag gegeben wurde. Eine massive, ebenfalls silberne Bohnenkette macht das kunstvolle Objekt tragbar. Die Medaille hat eine unregelmäßig organische Außenform und zeigt in kräftigem Relief drei in einen hängenden Garten gebaute Häuser. Phantasievolle Bäume sind ringsherum zu sehen und die Bauwerke sind übereinander gestaffelt. Rückseitig sind unter anderem die Bezeichnung des Werks und seine Individualnummer eingeprägt. Ein besonders taktiles Werk Hundertwassers, das ein täglicher Begleiter sein kann.
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Hundertwassers eigene Gedanken zu diesem Werk lesen Sie in diesem Text, den er anlässlich der Entwürfe für Münzen 1978 verfasst hat: Kupfer, Silber, Gold sind zumindest genauso edel wie Ultramarin, Leinen, Polivinylacetat-Leim, Leinöl, Eier und zerriebene Ziegel. Die Münzen entwerfe ich persönlich und arbeite eigenhändig an der Gipsform weiter, nachdem der Modelleur die Form in Tellergröße vorgestaltet hat. Es sind also keine Kopien von Bildern. Als ich gebeten wurde, Münzen zu entwerfen, war ich sehr, sehr skeptisch und fast dagegen. Das ist aber immer so, wenn man mir ein neues Material zum Arbeiten anbietet, sei es Kupferstich, Litho, Gobelin, Seidensieb oder Glas. Dann jedoch, als ich die ersten Resultate in Tellergröße in Gips, dann in Münzgröße in der Hand hatte, war ich mehr und mehr begeistert. Jetzt trage ich die ersten Münzen ständig bei mir im Sack herum als kleine Kunstwerke, die ich allen zeige. Es sind keine Münzen im üblichen Sinn, denn es ist kein Zahlungsmittel. Aber vielleicht kann man doch mit meinen Münzen zahlen? Das wäre wunderbar. Die Münzen haben keinen Kopf und Adler, also nur eine Vorderseite. Hinten sind nur Stempel des Feingehaltes, Zeichen des Modelleurs, Jahr, Zeichen des Österreichischen Münzamtes, des Herausgebers, das Copyrightzeichen, Titel und Oeuvrenummer, fortlaufende Auflagennummer und meine Signatur in Kurrentschrift und in Japanisch. Außerdem sind die Münzen nicht rund, sondern haben einen unregelmäßigen Rand. Und das Metall wird denaturiert. Silber wird schwarz und schaut nicht wie Silber aus. Kupfer wird dunkel oder grünspangrün und wird wie alte römische Münzen aussehen. Überhaupt ist das Resultat verblüffend, so wie Werke aus dem vorigen Jahrhundert oder Jahrtausend, und so geheimnisvoll wie alte Stiche, wie alte, wiedergefundene Schätze. Wenn man so ein Stück Metall so schwer in der Hand hat mit seinen Licht- und Schattenwirkungen und den Schwärzungen und Grünungen in den Tiefen, glaubt man, in ein Wunderland zu schreiten. Die Plastizität erzeugt eine neue Dimension. Das Irreale meiner Formenwelt wird real, abtastbar, fühlbar, auch für Blinde, und daher doppelt irreal, weil es solche Formen real nicht geben darf, nicht geben kann auf Erden, oder wir wären schon im Paradies. Es ist wirklich unglaublich, so ein Bild im Hosensack zu tragen, ohne daß es sich abnutzt, und dabei immer besser wird. Ab und zu fühlt man danach, zieht es aus der Tasche oder dem Portemonnaie und betrachtet es, naß in strömendem Regen oder im Bad unter Wasser, im Wasserglas oder in der Sonne, oder es blitzt, wenn man es im Kerzenlicht hin- und herdreht. Und wenn es Nacht ist, ertastet man die Formen mit den Fingern. Im Bett nachts unter der Decke, wenn man einsam ist oder wenn man krank im Spitalbett zwischen sterilen Wänden liegt, oder wenn man alleine stirbt, glaube ich, ist es schön, so etwas in Händen zu haben. Man kann sich daran wärmen wie an einem heißen Stein. Oder kühlen wie an einem Schneekristall oder einem Stück aus blauem Eis. Man kann es ins Feuer legen oder ins Wasser. Alle meine Welten sind hier konzentriert und schemenhaft zugleich vertreten, so wie eine Wiedergeburt, eine Wiederauferstehung in einer neuen Dimension. Es ist so etwas wie Eintrittsgeld ins Paradies. Publiziert in: Schurian, Walter (Hg.): Hundertwasser – Schöne Wege, Gedanken über Kunst und Leben. München 1983, S. 80–82.
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Unser Versprechen
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