Gegenwart und Vergangenheit

Spektakuläres Collier im Archäologischen Stil mit Skarabäen aus Carneol, 1870er Jahre


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Spektakuläres Collier im Archäologischen Stil mit Skarabäen aus Carneol, 1870er Jahre
Spektakuläres Collier im Archäologischen Stil mit Skarabäen aus Carneol, 1870er Jahre
Beschreibung
Hüter des Lebens, Symboltier der Sonne, Verkörperung des Sonnengottes: Die alten Ägypter brachten dem Skarabäus eine beinahe grenzenlose Verehrung entgegen. Diese ging soweit, dass einen kleinen aus Stein oder Ton geformten Skarabäus beinahe jeder Ägypter als Glücks-Amulett um seinen Hals trug. Das hier vorliegende Collier bringt uns diesen antiken Glauben in spektakulärer Form in die Gegenwart. Die aufwendige, detailreiche Handarbeit aus hochkarätigem Gold präsentiert nämlich gleich 16 Skarabäen aus Karneol. Die einzelnen Käferskulpturen sind in Gold gefasst und zwischen zwei Ketten aus goldenen Kugeln gespannt. feine goldene Stege trennen die Käfer voneinander und verleihen dem Entwurf so eine rhythmische Strenge. Zahllose kleine Amphoren aus Gold, geschmückt mit einer goldenen Blüte, sind dem Collier als zusätzlicher Schmuck angehängt. Auf der Schließe sehen wir fein gravierte Speerkämpfer zu Pferde. Überraschend ist auch der Blick auf die Rückseite der Arbeit. Jeder der wohl zeitgleich mit dem Collier entstandenen Skarabäen ist auch auf seiner Rückseite graviert und zeigt hier Kämpfer, Athleten, Helden und Tiere im Stil griechisch-römischer Gemmen. So schützt das halsnahe Collier seine Trägerin auf gleich doppelte Weise. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Formen wirklich antiken Schmucks, noch unbekannt. Weder in der Renaissance, noch im Klassizismus hatten Ausgrabungen echten Schmuck der Antike hervorgebracht. Die Entwürfe dieser Epochen waren lediglich Annäherungen an ein Ideal gewesen, das man sich aus anderen Zusammenhängen wie der Architektur oder pompejianischer Wandmalerei erschließen musste. Mit der Entdeckung echten etruskischen Schmucks ab den 1820er Jahren in Italien änderte sich dies schlagartig. Prinzessin Alexandrine von Canino etwa war dafür bekannt, gern einige auf ihrem Landsitz bei Rom gefundene original etruskische Schmuckstücke zum Neid ihrer Freundinnen zu tragen. Doch die Zahl der Stücke, die ja alle Zufallsfunde waren, bleib gering und originalen, Jahrtausende alten etruskischen Schmuck konnte weiterhin nur ein Bruchteil der Damen besitzen. Daher begannen die Goldschmiede jener Jahre schon bald, Schmuckstücke nach nun endlich bekannten antiken Formen herzustellen. Besonders Pio Castellani aus Rom und seine Söhne taten sich hier hervor und gestalteten Schmuck, der ab der Mitte des Jahrhunderts zu einem in ganz Europa bekannten Markenzeichen und einer wahren Mode wurde. In Deutschland und Österreich entstanden entsprechende Stücke ab den mittleren 1860er Jahren. Das hier vorliegende Collier ist eine Arbeit der 1870er Jahre. Sein Entwurf folgt nicht streng einer bestimmten Zeitepoche der Vergangenheit, sondern mischt Elemente der ägyptischen Kunst mit Verweisen auf die römische Antike zu einem stimmigen Ganzen. Das Collier ist nicht signiert. Seine Formensprache und sehr hochwertige Verarbeitung lässt jedoch eine Entstehung im Umfeld der Castellani in Rom oder ihrer Schüler wie Carlo Giuliano in London wahrscheinlich sein. 1871 etwa stellte Alessandro Castellani auf der International Exhibition in London eine Parure aus Skarabeen aus Karneol in Goldfassungen aus, die sich auf etruskische Vorbilder in der Sammlung Campana bezog; entsprechende Arbeiten werden heute im Museo Nazionale Etrusco di Villa Giulia in Rom aufbewahrt.
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Vgl. zum Schmuck des Archäologischen Stils David Bennet und Daniela Mascetti: Understanding Jewellery, Woodbridge 2010, S. 134–145, sowie ausführlich Charlotte Gere/Judy Rudoe: Jewellery in the Age of Queen Victoria, London 2010, S. 376–436. Zum Schmuck der Castellani mit Skarabeen vgl. Elizabeth Simpson: „A Perfect Imitation of the Ancient Work.“ Ancient Jewelry and Castellani Adaptions, in: Susan Weber Soros/Stefani Walker (Hg.): Castallani and Italian Archaeological Jewelry, New Haven/London 2004, S. 200–226, sowie Susan Weber Soros: „Under the Great Canopies of Civilization.“ Castellani Jewelry and Metalwork at International Exhibitions im selben Band, S. 228–283. Zu den vermeintlich antiken Skarabeencolliers vor allem Gertrud Platz-Horster/Hans-Ulrich Tietz: Etruskische Skarabäen-Kolliers. Mit einem Exkurs über die Granulation bei den Etruskern, in: Jahrbuch der Berliner Museen, 35 (1993), S. 8–45.
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Unser Versprechen
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